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Bauanleitungen

Natürliche Unterschlüpfe im Garten bauen

Der heimische Garten bietet viele Möglichkeiten, Unterschlüpfe für Igel zu errichten. Ob Steinhaufen, Holzstapel oder ganz einfach die richtige Bepflanzung: Wir zeigen im Folgenden einfache wie auch effektive Möglichkeiten, igelfreundliche Verstecke zu bauen.

Foto: © Kerstin Hinze
  • Am wichtigsten ist es, natürliche Unterschlüpfe zu belassen und zu fördern. Igel bauen ihre Domizile für sommerliche Schlafgelegenheiten, Kinderstuben im August und September und Winterschlafquartiere im Schutz von undurchdringlichen Gebüschen, dichten Hecken oder langjährig aufgeschichtetem, sich selbst überlassenem Gehölzschnitt („Benjes-Hecke“, „Totholzhaufen“).
  • Hohlräume aller Art werden besonders gern angenommen, in alten Baumwurzeln, unter (Kamin-)Holzstapeln, Steinhaufen oder Treppen. Im Sockelbereich einer Kräuterspirale oder einer Trockenmauer kann man ebenfalls ohne viel Aufwand Hohlräume aussparen. Darüber hinaus lockt man damit Insekten, Eidechsen und anderes Getier an, das den Garten zum natürlichen Biotop werden lässt.
  • Ein Gartenteich mit abgeflachten Rändern und Uferbewuchs komplettiert den Naturgarten.
  • Wie die Laubhaufen lässt man auch die Reisighaufen den Winter über liegen. Wenn man sie mit Laub auffüllt und mit einer Plastikfolie überzieht, deren Ecken man mit Steinen beschwert, hat man dem Igel einen garantiert trockenen Winterschlafplatz geschaffen.
  • Beim Neubau einer Gartenhütte oder einer Kompostanlage achten Sie darauf, dass ein für Igel zugänglicher Hohlraum darunter entsteht. Im Herbst kehrt man trockenes Laub hinein.
  • An eine geschützte Wand können Sie ein breites Brett schräg anlehnen.
  • Alte Weidenkörbe oder große Tonblumentöpfe kann man - mit der Öffnung nach unten und mit einem 8 x 8 cm großen Eingangsloch versehen - ohne Boden unter Gebüsch versteckt hinstellen. Alle so entstandenen Hohlräume füllt man mit Laub oder Stroh. Auch mit solchen einfachen Angeboten hilft man den Igeln.
  • Ein gebaute Steinunterkunft für Igel kann aus alten Ziegel-, Feld oder Betonsteinen bestehen, die man, wie jedes Igelhaus bitte ohne Boden, im Viereck aufbaut, so dass ein Innenraum von 30 x 30 cm² entsteht. Er sollte ca. 20 cm hoch sein. Obendrauf legt man eine Gehwegplatte und tarnt das Ganze mit Grassoden (ein ausgestochenes, viereckiges Stück Grasnarbe), fertig!
  • Igelhäuser aus Holz lassen sich mit etwas Geschick selber bauen, eine Anleitung dazu finden Sie hier. Oder Sie kaufen im Internet ein fertiges Holzhaus bei einem Kleinunternehmer. Igelhäuser sollten keinen Fußboden haben und am besten aus unbehandeltem Lärchenholz gebaut sein. Alle Igelhäuser stellt man im Garten an eine versteckte Stelle und richtet den Eingang zur wetterabgewandten Seite aus. Als Füllung ist trockenes Laub allem anderen vorzuziehen. Wenn dieses im Spätherbst nicht mehr zur Verfügung steht, kann man auch Stroh, am besten Haferstroh verwenden. Heu dagegen schimmelt bald und bringt die Gefahr mit sich, dass der Igel, der darin seinen Winterschlaf hält, eine Pilzkrankheit bekommt.
  • Kleingetier, das den Beginn der Nahrungskette bildet, findet Lebensraum und Nahrung, wenn Sie eine Garage mit einem Flachdach oder auch nur ein Vogelhaus haben und deren Dächer begrünen. Dort kann natürlich kein Igel leben, aber wiederum gedeihen hier seine Beutetiere.
  • Fassadenbegrünung leistet neben einer natürlichen Wärmeregulierung dasselbe wie ein begrüntes Dach.